Geschichte Rödelmaier

Geschichtliches aus Rödelmaier

Der Ort Rödelmaier - urkundlich als Dorf erstmals im Jahre 1300 erwähnt - liegt auf einer Anhöhe etwa 5 km östlich von Bad Neustadt a. d. Saale und der Kaiserpfalz Salzburg.

"Rotilmar", was wohl soviel bedeutet wie Ort an der Rodungsquelle, gehörte damals den Grafen von Käfernburg und Henneberg.

Nachdem sich Rödelmaier im 15. Jahrhundert im Besitze der Ritter von Brende befand, welche neben anderen adeligen Familien einen Ansitz auf der Salzburg innehatten, kam es mit Beginn des 16. Jahrhunderts zum größeren Teil in den Besitz der Ritterfamilien Voit von der Salzburg und verblieb einem Zweige derselben volle 300 Jahre hindurch.

Mit dem Bau des heutigen "alten Schlosses" um das Jahr 1560 entstand in Rödelmaier ein Rittergut. Neben dem weit größeren Teil, den die Ritter von der Salzburg in Rödelmaier besaßen, hatte auch das Hochstift zu Würzburg eine Anzahl von "Untertanen" dahier. Desgleichen bezog das Kloster Maria Bildhausen von hier einige "Gefälle".

Im Jahre 1754 erbauten die Brüder Philipp Ernst und Philipp Heinrich Freiherrn Voit von der Salzburg das "neue Schloss". Viele Besitzer folgten den Voiten auf dem Rittergut, von denen es die einen käuflich erwarben, die anderen in Pacht verwalteten.

So erwarb es im Jahre 1860 Adolf Kling aus Sachsen-Gotha. Seine Söhne verkauften es am 4. September 1917 an die landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft in Regensburg. In den Jahren 1925/26 kam das "neue Schloss" an den Orden der Karmelitinnen, in deren Besitz es auch heute noch ist und das "alte Schloss" an die Gemeinde, welcher es heute als Rathaus dient. Die Felder wurden an die Einwohner von Rödelmaier und an die angrenzenden Gemeinden verkauft.

Das erste bekannte Kirchlein der überwiegend katholischen Gemeinde stand an der Stelle der heutigen Dorfkirche und stammt wohl aus dem 14. Jahrhundert. Das jetzige Gotteshaus wurde 1762 erbaut und um 1810 zur Pfarrkirche erhoben. Teile der Orgel und deren Gehäuse, das heute noch steht, gehörten ursprünglich einem Seitenchor der Abteikirche des Klosters Maria Bildhausen an.

Anno 1663 wurde nach Ausweis der hiesigen Gotteshausrechnung vom Jahre 1662/63 nahe an der Ostseite des Kirchturms auf Kosten der Kirchenstiftung ein neues Schulhaus erbaut. Das erste wird es nicht gewesen sein, da nach dem anno 1504 mit dem Kloster Maria Bildhausen geschlossenen Vertrag schon lange vor dieser Zeit Sonntagsgottesdienst dahier gehalten wurde und darum wohl auch ein Kantor und Messner hier amtete, der zugleich Religions- und anderen Unterricht erteilte.

1819/20 wurde ein neues Schulhaus massiv aus Steinen errichtet. Da dieses Schulhaus aber schon bald nicht mehr geräumig genug war, wurde an der Herschfelder Straße ein größeres Schulhaus mit Lehrerwohnung erbaut, das im Frühjahr 1885 bezogen wurde. Dasselbe erhielt wegen Errichtung einer zweiten Schulstelle durch Anbau einen zweiten Schulsaal mit Wohnung.

Unter den vielen Aufgaben, die seit Kriegsende in der Gemeinde gelöst wurden, nimmt jedoch der Bau eines modernen Unterrichtsgebäudes in den Jahren 1964/65 in Verbindung mit einer geräumigen Turnhalle in unmittelbarer Nähe des Sportplatzes eine einzigartige Stellung ein. Diese Volksschule ist jetzt der Verbandsschule Herschfeld angegliedert. Das Schulhaus wird daher nur noch von den örtlichen Vereinen und einer Kinderbetreuungsgruppe genutzt.

Die nahe Lage zu Bad Neustadt a. d. Saale begünstigte seit den 60er Jahren die stetige Aufwärtsentwicklung der Gemeinde. Im Anschluss an den alten Ortskern entstanden seit den 70er Jahren große Neubaugebiete in Richtung Süden. Weiterhin wurden von der Gemeinde Rödelmaier Wohnbauflächen nördlich des Altorts im Baugebiet "Langenzug" angeboten. Die Einwohnerzahl stieg dadurch von 630 im Jahre 1960 auf heute rund 970 an.

Zug um Zug wurde die notwendige Infrastruktur der Entwicklung der Gemeinde entsprechend ausgebaut bzw. verbessert, wie z. B. die Ortsentwässerung mit Kläranlage, Straßenausbau, Kindergarten mit Spielhalle und Spielplatz. Der Feuerlöschweiher dient im Winter der Dorfjugend als Eisbahn und im Sommer dem örtlichen Angelclub zur sportlichen Betätigung.

Auch die Pflege des Ortsbildes und der markanten örtlichen Gebäude wird durch die Gemeinde sehr ernst genommen und unterstützt. So wurde die Kirche renoviert und neu gedeckt. Grundlegend erneuert bzw. erweitert wurden sowohl das alte, als auch das neue Schulhaus, sowie der Kindergarten. Als erste Teilmaßnahmen für eine Sanierung des alten Ortskernes wurden in den Jahren 1995 - 1999 der Dorf- und Kirchplatz, sowie der Platz vor dem Jugendclub grundlegend neu gestaltet und gepflastert. Das Ortsbild wurde damit entscheidend aufgewertet. Ein weiterer Baustein dafür ist die Neugestaltung der Altortstraßen.

Im Ort herrscht ein reges Vereinsleben, welches durch die Gemeinde nach Kräften unterstützt und gefördert wird. So hat sich die Schützengesellschaft bereits 1977 im Anschluss an die Schule eine moderne Schützenanlage mit Clubraum geschaffen. Dieses Schützenheim dient als Treffpunkt für das gesellige Leben in der Gemeinde und allen Bürgern zum frohen Beisammensein bei Festen, Feiern und Versammlungen.

Auch die Mitglieder des Sportvereins erbauten sich in Eigenregie ein ansprechendes Sportheim und errichteten ein neues Sportgelände mit Tennisanlagen. Diesen Beispielen folgte der Angelclub nach und errichtete sich ebenfalls ein eigenes Vereinsheim.

Im Zuge der Gebietsreform konnte Rödelmaier seine Selbständigkeit als Gemeinde erhalten und wurde 1978 Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt a. d. Saale.

Ortswappen

 

Wappenbeschreibung

In Silber unter schwarzem Spitzenschildhaupt ein grüner Dreiberg, darüber ein roter Zickzackbalken.

Wappengeschichte

Das Gemeindewappen kombiniert die Wappensymbole der wichtigsten Herrschaftsträger im Gemeindegebiet: Die im Hochmittelalter als Lehensherren in Rödelmaier nachweisbaren Grafen von Henneberg werden durch den im Henneberger Wappen enthaltenen Dreiberg symbolisiert. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert sitzen die Freiherren Voit von Salzburg auf dem Rittergut Rödelmaier. Aus deren Wappen stammt der Zickzackbalken und die Schwarz-Tingierung des Schildhaupts. Die Rot-Tingierung des Zickzackbalkens ermöglicht auch die heraldische Einbeziehung des fränkischen Rechens als Symbol für das Fürstenstift Würzburg, das ebenfalls Herrschaftsrechte im Gemeindegebiet ausübte.

Wappendaten

Wappenführung seit 1983
Rechtsgrundlage: Beschluss des Gemeinderats und Zustimmung der Regierung von Unterfranken
Beleg: Schreiben der Regierung von Unterfranken
Elemente aus Familienwappen von Henneberg, Voit von Salzburg

Fahne

Die Fahne besteht aus drei Streifen in der Farbenfolge „Schwarz-Weiß-Grün“ mit aufgelegtem Wappen.

Genehmigung

Die Gemeinde Rödelmaier ist Inhaber der uneingeschränkten Nutzungsrechte am Gemeindewappen. Das Gemeindewappen darf nur von der Gemeinde und ihren Repräsentanten geführt werden.
Jede Verwendung des Gemeindewappens (auch in elektronischer Form) durch andere Personen oder Organisationen bedarf der Genehmigung durch die Gemeinde Rödelmaier.
Für kommerzielle und werbliche Nutzungen darf die Genehmigung nur erteilt werden, wenn es im Interesse der Gemeinde liegt und der Eindruck einer amtlichen Beteiligung nicht entstehen kann. Sie soll nur solchen Personen oder Organisationen gewährt werden, die ihren Sitz in Rödelmaier haben oder in besonderer Beziehung zu Rödelmaier stehen und die Gewähr dafür bieten, dass das Ansehen der Gemeinde durch die Verwendung nicht gefährdet oder beschädigt wird.
Für parteipolitische Zwecke wird eine Genehmigung ausnahmslos nicht erteilt.
Die Genehmigung kann befristet oder widerruflich erteilt und mit Auflagen versehen werden.
Die Genehmigungserteilung setzt eine heraldisch und künstlerisch einwandfreie Gestaltung des Gemeindewappens voraus.

Ansprechpartner

Fragen zum Bereich Wappen beantwortet gerne
Frau Kaiser
Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt a. d. Saale
Tel: 09771 6160-50
E-Mail: geschaeftsleitung(at)bad-neustadt-vgem.de